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Hebräische Wörter Definiert

Was ist Wahrheit?

„Was ist Wahrheit?“ Genau diese Frage richtete auch Pilatus an Yeschua’, als er Ihn verhörte. Und es ist eine wichtige Frage, nach deren Beantwortung wir uns ständig zu sehnen scheinen. Wenn ich jemandem zuhöre, will ich, dass er die Wahrheit spricht. Wir legen unseren Kindern nahe, immer die Wahrheit zu sagen und wenn wir sie bei einer Lüge ertappen, loben wir sie, wenn sie sich letztendlich doch überwinden, die Wahrheit zu sagen. Wenn wir als Zeugen vor Gericht geladen werden, müssen wir schwören, die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen. Niemand will einer Lüge glauben. Wir alle wollen die Wahrheit. Aber wie definiert die Schrift, was Wahrheit ist?

In Yochanan (Johannes) sagte Yeschua’ den Yehudim, die an Ihn glaubten, etwas sehr Aufschlussreiches dazu:

Yochanan 8,31-32Da sprach Yeschua’ zu den Juden, die an Ihn glaubten: Wenn ihr in Meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!

Dieser Vers begegnet uns nicht nur in Bibelstunden und Predigten. Auch an Regierungs- und Gerichtsgebäuden finden wir ihn oft in Stein gemeißelt. Aber ist man sich denn der Bedeutung dieser Worte Yeschua’s bewusst? Wir wollen ein paar Verse zurückgehen. In Vers 30 sagt Yochanan, dass diese Worte an solche gerichtet waren, die an Yeschua’ glaubten. In Vers 31 wendet Yeschua’ sich dann an eine ganz bestimmte Gruppe von Gläubigen, nämlich die Yehudim. Warum hat der Ruach haKodesch (Heiliger Geist) Wert daraufgelegt, zu betonen, dass es eine Gruppe von Yehudim war? Könnte es sein, weil sie die Heiligen Schriften kannten (Yochanan 5,39)? Im Zusammenhang gesehen, glaube ich schon, dass das der Grund dafür war. Es macht Sinn, dass Yeschua’ Seine Aussage an diese Gruppe von Menschen richtet und nicht an Gläubige aus den Heidenvölkern. Er wandte sich speziell an diejenigen, die von Kindesbeinen an mit dem Wort YHWHs vertraut waren, die Ihn bis dahin aber nur mit den Lippen bekannt hatten. Er betont dann, dass diese Yehudim Ihm jetzt glaubten. Dann wendet Er sich an sie und sagt: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt ...“. Das griechische Wort hier für „bleibt“ ist meinete (μείνητε). Es steht im sogenannten Aorist. In diesem Zusammenhang drückt der Aorist einen Zustand des Bleibens, des Festhaltens an etwas aus. So wird dieses griechische Wort im Neuen Testament auch immer übersetzt (Mattityahu (Matthäus) 10,11; Yochanan 5,38; 2. Korinther 9,9). In unserem Vers drückt es ebenfalls die Idee des Verbleibens aus. In Vers 35 von Kapitel 8 wird übrigens genau dasselbe Wort benutzt: „Der Knecht aber bleibt (μένει) nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt (μένει) ewig.“ Wir sehen also, dass Yeschua’ sich an gläubige Yehudim wendet und sie auffordert, in Seinem Wort zu bleiben, denn in ihm ist die Wahrheit, und die Wahrheit wird sie frei machen. Frei wovon? Frei von SÜNDE! Nicht frei von YHWHs Worten, Geboten und Weisungen. Wir wollen den folgenden Vers dazu betrachten. „Sie antworteten Ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst Du da sagen: ihr sollt frei werden?“ Yeschua’ antwortet ihnen, „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.“ Damit sagt Yeschua’, dass Seine Worte von der Knechtschaft der Sünde frei machen. Er sagt denen, die die Worte ‘Elohims kennen, dass, wenn sie in Seinem Wort bleiben, es sie frei machen wird. Das wird bildlich deutlich an der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens. Die Hebräer waren damals Sklaven eines sündigen, weltlichen und heidnischen Regierungssystems, und YHWH befreite sie und führte sie zum Berg Sinai, um ihnen dort Seine Gebote zu geben. Wenn du diese Gebote befolgst, segnen und befreien sie dich. Wenn du sie nicht befolgst, verurteilen sie dich.

Wir wollen nun in des Wörterbuch des Neuen Testaments schauen, um herauszufinden, was genau Yeschua’ meint, wenn Er sagt, Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Mizemor {Psalm) 119,142Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und Dein Gesetz ist Wahrheit.


Melakim Alef (1.Könige) 2,3-4Und befolge die Anordnungen von YHWH, Deinem ‘Elohim, dass du in Seinen Wegen wandelst, Seine Satzungen, Seine Gebote, Seine Rechte und Seine Zeugnisse hältst, wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, damit du Gelingen hast in allem, was du tust und wohin du dich wendest; damit YHWH Sein Wort bestätigt, das Er über mich geredet hat, indem Er sagte: »Wenn deine Söhne auf ihre Wege achten, dass sie in Wahrheit vor Mir wandeln, mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele, so soll es dir niemals - sprach Er - an einem Mann fehlen auf dem Thron Israels!


Male’aki (Maleachi) 2,6Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Mund, und nichts Verkehrtes wurde auf seinen Lippen gefunden; er wandelte mit mir in Frieden und Aufrichtigkeit, und viele brachte er zur Umkehr von der Missetat.


Mizemor 138,2Ich will anbeten, zu Deinem heiligen Tempel gewandt, und Deinem Namen danken um Deiner Gnade und Wahrheit willen; den Du hast Dein Wort groß gemacht über all Deinen Ruhm hinaus.


Mizemor 40,12Du, YHWH, wolltest Dein Herz nicht vor mir verschliessen; lass Deine Gnade und Deine Wahrheit mich allezeit behüten!


Mizemor 119,151Du bist nahe, o YHWH, und alle Deine Gebote sind Wahrheit.


Mizemor 119,160Die Summe Deines Wortes ist Wahrheit, und jede Bestimmung Deiner Gerechtigkeit bleibt ewiglich. [Wie lange?]


Mizemor 33,4Denn das Wort YHWHs ist Wahrheit, und all Sein Tun ist wahrhaftig.


Mizemor 85,12Die Wahrheit wird aus der Erde sprossen und Gerechtigkeit vom Himmel herabschauen.

Ist dieser letzte Vers nicht kostbar? Dieselbe Wahrheit, die vom Himmel herabschaut, wird von der Erde sprossen. WOW! Wer könnte das sein? Yeschua´ natürlich. Yeschua’ sagt von sich, dass Er die Wahrheit ist, und somit wissen wir jetzt auch, was Wahrheit bedeutet. Es sind die Weisungen und Gebote YHWHs. Seine Lehre und Seine Ordnungen sind es, die uns frei machen, die in der Fleischwerdung Yeschua’s für uns offenbar wurden.

Vor dem Hintergrund dieser Definition wollen wir uns nun einige Verse aus dem Neuen Testament ansehen.

Yochanan 17,17Heilige sie in Deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.


2. Kefa (2.Petrus) 2,2Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.


Yochanan 14,6Yeschua’ spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch Mich! [d.h.: durch das Wort YHWHs]


Römer 1,25Sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!


Epheser 6,14So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit,


3.Yochanan 4Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.


Yochanan 18,37-38Da sprach Pilatus zu Ihm: So bist Du also ein König? Yeschua’ antwortete: Du sagst es; Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört Meine Stimme. Pilatus spricht zu Ihm: Was ist Wahrheit? Und nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an Ihm.

Der Tenach ist voll von Worten, die den kommenden Messias genau beschreiben. Israel wurde immer wieder klar gesagt, woran sie Ihn erkennen würden. Da steht, dass Er mit den Worten des Gesetzes und des Zeugnisses sprechen würde (Yescha’yahu (Jesaja) 8,20). Auch würde Er ein Prophet sein wie Mosche (Devarim (5.Mose) 18,15-19). Sie wussten, dass sich der Messias an Seinen Worten zu erkennen geben würde. Er würde mit den Worten YHWHs sprechen, mit Worten der Wahrheit. YHWHs Worte sind Wahrheit und sieben mal geläutert (Mizemor 12,7). In ihnen ist kein Fehler und keine Unwahrheit. Daran erkennst du, dass es YHWH ist, der spricht. Seine Worte sind rein und heilig, und in ihnen ist nichts Falsches. Pilatus bestätigte das, als er erklärte, er könne an Yeschua’ keine Schuld finden.

Dieser Yeschua’ ist es, den wir der verlorenen Welt verkünden müssen. Unsere Kinder müssen auch wissen, dass JESUS (Yeschua’), den sie als ihren Herrn proklamieren, alle Worte YHWHs verkörpert, die Fleisch geworden sind. Sie sind es - so sagt uns die Schrift - was wir mit Ihm empfangen. Wir müssen weitergeben, dass Der, Den wir annehmen, viel mehr ist als nur ein Erlöser, und dass Seine Worte, alle Seine Wort Wahrheit sind und dass Seine Gebote nicht schwer sind (1.Yochanan 5,3), sondern frei machen.

Wie du inzwischen sicher siehst, gibt es viele Wörter, die alle auf Dasselbe zurückgreifen. Das gilt auch für den neutestamentlichen Gebrauch von Gerechtigkeit, Weisheit, Freiheit, Wandel, Wissen und Segen. Die nächsten Male werden wir uns ausführlich mit dem Wort Glaube beschäftigen. In unserer Kultur hat dieses Wort offensichtlich seine Bedeutung verloren. Was dagegen verstand man im ersten Jahrhundert unter Glauben? War auch dieses Wort im Tenach schon klar definiert? Was wir dort entdecken, wird das wichtigste Konzept unserer Untersuchungen sein. Die Definition dieses Wortes bildet die Grundlage für jede schriftgemäße Lehre.

Schalom Alecheim!